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Bad Zurzach: Juwel am Rhein

Wasser spielt in Bad Zurzach eine wichtige Rolle: Der Rhein und das Thermalbad ziehen Einheimische wie Touristen gleichermassen an. Doch auch im Marktflecken, so wird der Ortskern genannt, gibt es viel zu entdecken – vor allem aus vergangenen Zeiten.

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Farbenprächtige Häuserzeilen, reich verzierte Fassaden und schmucke Innenhöfe – der historische Marktflecken von Bad Zurzach präsentiert sich als filmreife Kulisse. Geprägt ist er von der Heiligen Verena, die sich in der Spätantike um Arme und Kranke kümmerte. Heute ist das Verenamünster, das im Mittelalter ein wichtiges Wallfahrtszentrum war, «eine der schönsten Kirchen in der gesamten Schweiz», sagt Peter Schläpfer, Geschäftsführer der Bad Zurzach Tourismus AG. Sie enthält romanische, gotische und barocke Stilelemente, das Verenagrab befindet sich in der gotischen Krypta.

Der Flecken als Messeort

Im Zusammenhang mit der Verena-Verehrung nach deren Tod im Jahr 344 n. Chr. entstanden in Bad Zurzach Märkte und Handelsmessen. Im Flecken wurden Messehäuser gebaut, Kaufleute aus ganz Europa kamen und feilschten in den Innenhöfen um Leder, Tiere, Lebensmittel und Werkzeuge. Eines der schönsten erhaltenen Messehäuser ist der 1695 erbaute «Gasthof zur Waag» mit seinem romantischen Innenhof. Die Zeit der Messen ist zwar vorbei, doch der Festkalender von Bad Zurzach prall gefüllt – normalerweise. «Wir mussten leider viele Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie absagen, doch die Wassersinfonie zum Beispiel findet statt. Ich kann sie jedem empfehlen, der Wasser in seiner schönsten Form erleben möchte», sagt Peter Schläpfer. Die Wassersinfonie im Kurpark zaubert noch bis am 23. Oktober jeden Mittwoch-, Freitag- und Samstagabend ein einzigartiges Schauspiel aus Musik und Beleuchtung. Der Eintritt ist frei.

Salz gesucht, Wasser gefunden

Wasser ist insbesondere in der Wellness-Landschaft von Bad Zurzach nicht wegzudenken. Dabei ist die Badekultur im Vergleich zu anderen Regionen noch relativ jung. 1914 stiess man bei der Gewinnung von Salz zufällig auf heisses Quellwasser. Aufgrund des Ersten Weltkriegs wurde die Quelle nach wenigen Wochen aber wieder versiegelt. Erst 1954 machten sich Privatpersonen erneut an die Erbohrung der Quelle und waren im Jahr darauf erfolgreich: Aus einer Tiefe von rund 430 Metern schoss heisses Quellwasser empor – die Geburtsstunde des Kurortes Bad Zurzach. Innert kürzester Zeit wurden einfache Badebaracken aus Holz errichtet. In den darauffolgenden Jahrzehnten entstand daraus die Wasserlandschaft des Thermalbads, wo heute 39,9 Grad warmes Thermalwasser aus der Glaubersalzquelle an die Oberflächesprudelt.

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Gucklöcher in vergangene Zeiten

Die Salzbohrtürme zeugen von den Anfängen der Quellwassernutzung. Zwar sind sie seit den 1970er-Jahren stillgelegt, doch haben zwei von ihnen eine neue Bestimmung gefunden: Einer dient dem Turnverein als Vereinslokal und lässt sich als Veranstaltungsraum mieten. Aus einem weiteren Turm ist das Salzmuseum geworden: Gucklöcher ermöglichen spannende Einblicke ins Innenleben des Bohrturms, Infotafeln berichten Interessantes über die Salzgewinnung. Das Gucklochmuseum gehört für Peter Schläpfer zu den Highlights in Bad Zurzach, die nicht jeder kennt. Er selbst ist gerne am Ufer des Rheins unterwegs, der sich von der Barzmühle nach Koblenz in seiner ursprünglichen, unbegradigten Form schlängelt. Und auch das «Chilebückli» mit dem spätrömischen Kastell empfiehlt er: «Ein Ruheort, der Frieden und Erhabenheit ausstrahlt, an dem man Kraft tanken kann.»

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Bernhard Scheuber, Gemeindeammann von Bad Zurzach

Bernhard Scheuber, Gemeindeammann von Bad Zurzach

Drei Fragen an Bernhard Scheuber, Gemeindeammann von Bad Zurzach

«Grünes Gewissen»

Seit 2008 ist Bad Zurzach als Energiestadt zertifiziert. Welche Bedeutung hat das Label für die Gemeinde?

Das Label zeigt, dass wir das energiepolitische Programm umsetzen und uns kontinuierlich für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und erneuerbare Energien einsetzen. Es macht sozusagen unser grünes Gewissen sichtbar. Zwar braucht es gewisse Anstrengungen, um das Label zu erhalten, aber das ist absolut richtig so.

Durch welche Anstrengungen hat die Gemeinde das Label erhalten?

Ausschlaggebend waren die damals neu gegründete Energiekommission sowie die Photovoltaikanlage auf dem Oberstufenzentrum. Aber auch die Absicht, einen Wärmeverbund zu erstellen, der 2016 in Betrieb gegangen ist. Seitdem werden wir alle vier Jahre neu zertifiziert – ganz aktuell vor wenigen Wochen. Das war uns besonders wichtig: Auf den 1. Januar 2022 fusionieren acht Ortschaften zur neuen Gemeinde Zurzach, so können wir «gelabelt » mit der neuen Gemeinde starten.

Was planen Sie in Sachen Energieeffizienz für die Zukunft?

Angedacht ist eine PV-Anlage auf dem neuen Werkhof, an der sich Bürger beteiligen können. Ein weiteres Projekt betrifft die Energieoptimierung im Regibad. Ausserdem planen wir eine Elektrotankstelle beim Schulhaus Langwies – das wäre dann die zweite in Bad Zurzach.

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