«Die Energiestrategie hält uns auf Trab»

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Helden des Alltags

Der Fricktaler Urs Wülser arbeitet als Projektleiter im Team Messung bei der AEW. Dieses sorgt für korrekte Messdaten des Stromverbrauchs, vor allem bei Grosskunden und Smart-Metering-Systemen.

Herr Wülser, wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?
Ich habe Elektromechaniker gelernt und die Technikerschule absolviert. Lange Zeit war ich weltweit für einen Grosskonzern unterwegs und habe Inbetriebnahmen geleitet. Mit dem Wechsel zur AEW Anfang 2014 konnte ich mir meinen Wunsch, etwas mehr Zeit zuhause zu sein, erfüllen.

Sie sind Projektleiter im Team Messung. Wie würden Sie einem Laien Ihr Aufgabengebiet erklären?
Die Stromzähler in den privaten Haushalten kennt man – wir betreuen hauptsächlich die Messeinrichtungen in der Industrie. Wir planen, prüfen und unterhalten Grosskundenmessungen (in der Regel 16 Kilovolt). Von uns kommen die Verrechnungsdaten und auch Lastgangdaten, um Prognosen zu erstellen. Die Auslesung der Stromzähler von Grosskunden erfolgt in der Regel täglich von fern. In unser Tätigkeitsgebiet fallen auch Smart-Metering-Systeme, die Messungen der Wärmezähler unserer Wärmeverbunde sowie zunehmend Dienstleistungen für externe Energieversorger.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders gut?
Der Mix der verschiedenen Aufgaben. Ich bin zu etwa 70 % im Büro und 30 % draussen. Ich mag auch den direkten Kundenkontakt. Ausserdem haben wir ein sehr angenehmes Verhältnis und eine gute Zusammenarbeit innerhalb unseres 6er-Teams.

Welche Eigenschaften sollte man für diese Tätigkeit mitbringen?
Man muss über eine elektrotechnische Ausbildung verfügen und je länger desto mehr sind vertiefte IT-Kenntnisse notwendig. Praktische Fertigkeiten braucht es bei den Aussendiensteinsätzen. Flexibilität ist hilfreich, manchmal gibt es auch Einsätze ausserhalb der Bürozeiten.

An welchem Projekt arbeiten Sie gerade?
Die Energiestrategie beschäftigt uns alle und wird uns wohl in den nächsten Jahren weiter herausfordern. Das heisst, insbesondere das Nach- und Umrüsten auf Smart Meter. Die Zähler werden künftig auch in privaten Haushalten automatisch ausgelesen, so wie wir das bei Industriekunden schon jetzt machen. So wird zukünftig wohl auch bei Haushaltszählern der Kunde die Möglichkeit haben, seine Daten online abzurufen und zu analysieren.

Was ist das Wesentlichste, das sich punkto Energie seit Beginn Ihrer Tätigkeit verändert hat?
Die Messungen von Produktionsanlagen (meist Photovoltaikanlagen) werden immer komplexer und aufwändiger. Kunden – vorerst noch Grosskunden mit Verbrauch ab 100'000 Kilowattstunden – sind nicht mehr an ihren Stromnetzbetreiber gebunden und können ihren Strom auf dem freien Markt einkaufen. Dieser Markt wird wohl in absehbarer Zeit auch für Kunden mit kleinerem Verbrauch geöffnet.

Welchen Stellenwert hat das Thema Energie in Ihrem Alltag?
Als Angestellter eines Energieversorgers hat man natürlich immer genügend Strom (schmunzelt). Ich habe zuhause sehr bald auf Stromsparlampen und später dann auf LED umgestellt, als «Vorreiter» noch zu recht hohen Preisen. Inzwischen wäre die ganze LED-Beleuchtung für einen Bruchteil der damaligen Kosten zu haben.

Verraten Sie uns Ihren Energiespartipp?
Ich mache mir Gedanken, welches mein nächstes Fahrzeug wird. Welcher Antrieb ist wirtschaftlich und umwelttechnisch opportun? Und im Eigenheimbereich ist eine energetische Sanierung mit Wärmepumpen-Heizung, -Boiler und allenfalls Photovoltaikanlage zu gegebener Zeit sinnvoll. 

 

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Helden des Alltags

Urs Wülser, Jahrgang 1967, wohnt in Zeihen im Fricktal, ist verheiratet und hat ein Kind. In seiner Freizeit befasst er sich mit Oldtimern, geht fischen oder fährt zum Camping.