Im Naherholungsgebiet Murimoos, wo 1987 lediglich zwölf Störche angesiedelt wurden, nisten heute mehr als 40 Brutpaare – zumindest bis sie Ende Sommer in den Süden ziehen. Diese Naturperle teilen die Störche mit «Murimoos werken und wohnen», das Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen geschützte Arbeitsplätze bietet.

Brutplatz in luftiger Höhe

Kein Dach, kein Baum und kein Mast ist vor den eindrücklichen Nestern der Störche sicher. Bis zu einer Tonne schwer kann so ein Nest werden. Um die Dächer von «Murimoos werken und wohnen» zu entlasten, mussten deshalb einige Horste auf stabile Robinienstämme gezügelt werden. Auch ausserhalb des Areals von «Murimoos werken und wohnen» gibt es einige Nester zu entdecken. Beobachten kann man die Störche aber nicht nur beim Nisten, Brüten und Fliegen, sondern auch auf den Wiesen oder im Flachmoor bei der Suche nach Nahrung – und davon brauchen sie reichlich, um ihre Jungvögel zu versorgen. 1950 war der Weissstorch in der Schweiz ausgestorben. Dank intensiver Bemühungen – anfangs durch die Aufzucht, mittlerweile durch die Erhaltung seines natürlichen Lebensraums – konnte er erfolgreich wieder angesiedelt werden. Heute zählt seine Population in der Schweiz 300 Brutpaare.

Eine brenzlige Angelegenheit

Strommasten sind beliebte Nistplätze für Störche. Ganz unproblematisch ist das aber nicht. Herunterfallende Nestteile können Stromunterbrüche verursachen und Spaziergänger gefährden. Um das zu verhindern, zügeln Energieversorgungsunternehmen bestehende Storchennester auf speziell angefertigte Nestauflagen auf geeigneten Masten. Mit Erfolg: Die Störche nehmen in der Regel ihre Nester wieder an und der Aufzucht des Nachwuchses steht nichts mehr im Weg.