Spürsinn für Veränderung
Als Geschäftsentwickler bei der AEW hat Nicola Ruch die Aufgabe, neue Geschäftsfelder zu erkennen. Wie viele Helden schlüpft er dabei in eine andere Rolle: in die der Kundinnen und Kunden, denn ihre Bedürfnisse zählen. Im «normalen Leben» betreibt er Bergsport oder meditiert.
Zur Person
Nicola Ruch ist seit Ende 2020 Geschäftsentwickler bei der AEW. Mit seinen geschärften Sinnen blickt er nach vorne und bringt Ideen zur Umsetzung. Er spinnt sein Netz und verbindet die richtigen Leute. Damit seine Kräfte nicht schwinden, braucht er vier bis fünf Tassen Kaffee am Tag. Eine Bergtour beginnt für ihn um 4 Uhr morgens.
Was macht ein Geschäftsentwickler?
Eine Frage, die mir viele Freunde stellen. Ich beschäftige mich mit der Zukunft der AEW. Wie entwickeln sich Kundenbedürfnisse? Wie spielt der Wettbewerb und wo können wir uns mit unseren Stärken am besten aufstellen? Die Welt der Energie ist im Umbruch. Um weiterhin zufriedene Kundinnen und Kunden zu haben, müssen wir uns kritisch hinterfragen, Chancen erkennen und zuweilen mutig Neues ausprobieren. Hier versuche ich, Impulse zu setzen. Wenn Geschäftsideen vielversprechend sind, entwickle ich daraus einen Businessplan und schaffe Entscheidungsgrundlagen.
Dafür musst du den Markt verstehen. Wie lernt man das?
Die Ausbildung hilft: Das technische Verständnis habe ich dank meinem Bachelor als Umweltingenieur, während meine weiterführenden Ausbildungen auf Betriebs- und Energiewirtschaft ausgerichtet waren. Viel wichtiger aber ist der Austausch mit Spezialistinnen und Spezialisten, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern. Kommunikation und Koordination sind das A und O! Ich möchte den Puls fühlen, die richtigen Mitarbeitenden zusammenbringen und Partnerschaften schmieden. Ausserdem setze ich die Kundenbrille auf: Ich treibe nicht das voran, was ich gut finde, sondern was gefragt ist und zur DNA der AEW passt.
Inwiefern beschäftigt dich die Stromknappheit in der Geschäftsentwicklung?
Gegen die unmittelbare Stromknappheit in diesem Winter kann ich in meiner Funktion wenig ausrichten. Längerfristig sensibilisiert uns die Krise für eine intelligente Nutzung von erneuerbarer Energie. Hier hat die AEW grosse Kompetenzen, ich wirke bei der Entwicklung und Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen mit.
Geschäftsentwicklung ist strategisch, langfristig. Das macht es schwer, sich dein Tagesgeschäft vorzustellen …
Es hat langfristig strategische und kurzfristig operative Elemente. Ich bin im Strategieprozess engagiert und leite bereichsübergreifende Projekte. Dazu bringe ich Initiativen im richtigen Team voran, strukturiere die Inputs und bereite sie für die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat auf. Ich sehe mich als internen Berater: Wenn jemand ein Thema voranbringen will, unterstütze ich das.
Welche Weiterentwicklungen hast du bei der AEW schon umgesetzt und was sind die nächsten Entwicklungsziele?
Die AEW plant, als Anbieterin von Batteriespeichern und Regelenergie einzusteigen. Ich konnte mittels Markt- und Absatzanalysen darlegen, dass dieser Schritt erfolgsversprechend ist. Zudem habe ich mit einem Team unsere Aktivitäten in der E-Mobilität analysiert und Wachstumsbereiche identifiziert. Diese werden nun Stück für Stück umgesetzt. Aktuell arbeite ich an unserem Innovationsprozess. Dieser soll noch stärker auf Märkte, Bedürfnisse und Technologien abgestimmt sein.
Welche Strategie hast du entwickelt, um privat einen Ausgleich zum Job zu finden?
Ich brenne fürs Bergsteigen und Klettern. Da oben ist der Alltag weit weg. Stellenweise muss ich mich voll konzentrieren und kann gar nicht an anderes denken. Ausserdem befasse ich mich mit Buddhismus: Bei der Zen-Meditation versuche ich, nur den Augenblick wahrzunehmen und Alltagsgedanken ziehen zu lassen. Das sind befreiende Momente.