Smart in die Energiezukunft

Strom wird immer häufiger aus erneuerbaren Quellen erzeugt und lokal produziert. Das macht smarte Technologien für ein intelligentes Zusammenspiel von Stromerzeugung und -verbrauch notwendig – zum Beispiel ausgeklügelte Energiesysteme für Prosumer, Smart Grids und Smart Meter.

a3265
Smart in die Energiezukunft

Tomaten gibt es im Detailhandel zu kaufen. Man kann sie aber auch im Garten oder im Hochbeet auf dem Balkon anpflanzen, ernten und dann essen, und vielleicht sogar an seine Nachbarn verkaufen. So wird man zum Prosumer – ein Konsument, der gleichzeitig selbst etwas produziert. Nicht nur im Garten, auch im Bereich Energie hält die Selbstversorgung verstärkt Einzug: Mittels Solaranlagen produzieren immer mehr Menschen Strom für den Eigenbedarf. Und wer eine Wärmepumpe hat, heizt seine eigenen vier Wände mit der selbst erzeugten Energie.

a3266
Smart Meter

Smart Meter sind die Voraussetzung für das intelligente Stromnetz der Zukunft.

Intelligentes Energiesystem für Prosumer

Strom und Wärme zuhause selbst produzieren können Interessierte mit AEW myHome. Das modulare Energiesystem vereint verschiedene Produkte – unter anderem eine Solaranlage, einen Batteriespeicher, eine Wärmepumpe und eine Ladestation. Prosumer oder solche, die es werden wollen, können damit ihren Selbstversorgungsgrad massgeblich erhöhen: Mit dem Solarstrom wird auch die Wärmepumpe betrieben, der überschüssige Teil in der Batterie gespeichert. So lässt sich der Solarstrom auch abends oder nachts, wenn die Sonne nicht scheint, nutzen.


Weitere Bestandteile von AEW myHome sind eine intelligente Steuerung sowie eine Ladestation für Elektroautos. Die Steuerung verbindet alle Komponenten des Energiesystems und optimiert die Strom- und Wärmeeffizienz sowie den Eigenverbrauch aus der Solaranlage. Mit der Ladestation können Fahrer von Elektroautos ihr Fahrzeug mit dem selbst produzierten Solarstrom aufladen. Damit erhöht sich der Eigenverbrauch noch weiter. Nutzer von AEW myHome leisten einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Ziele der Energiestrategie 2050, die unter anderem den Ausbau der erneuerbaren Energien vorsieht.

a3267

Aufbruch ins digitale Zeitalter

Schon heute wird Strom zunehmend dezentral aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Doch die Menge des produzierten Stroms aus Sonnen- und Windenergie ist wetterabhängig: Solar- und Windanlagen speisen schwankend Energie ins Netz ein. So kann es zu Erzeugungsspitzen kommen, wenn die Sonne scheint und es gleichzeitig sehr windig ist. Dies hat unter anderem Auswirkungen auf die Netzstabilität. Damit sich die Netzlast genauer steuern lässt, sind intelligente Stromnetze, Smart Grids, nötig. Die Basis hierfür bilden intelligente Messsysteme – so genannte Smart Meter. Sie erfassen den Stromverbrauch voll automatisiert und zeitnah und liefern die Verbrauchsdaten an den Energieversorger. Diese Informationen helfen dabei, den Stromnetzbetrieb stabil zu halten sowie Stromverbrauch und Stromerzeugung besser aufeinander abzustimmen.


Auch die Kunden profitieren von Smart Metern. «Haushalte erhalten detaillierte Informationen über ihren Stromverbrauch. Das ist eine gute Voraussetzung, um das eigene Verbrauchsverhalten zu analysieren und so Potenziale zur Effizienzsteigerung und Energieeinsparung zu erkennen», sagt Patrick Hauser, Leiter Messung und Telematik bei der AEW. «Zudem ist kein physischer Zugang zum Haus mehr nötig, und bei Rückfragen zum Stromverbrauch besteht eine bessere Datenbasis zum Beispiel für eine Beratung.» Die Sicherheit der Kundendaten hat dabei oberste Priorität. «Wir investieren viel, um unsere Systeme sicher zu betreiben», betont Patrick Hauser. Die Daten werden verschlüsselt, in pseudonymisierter Form übertragen und in einer geschützten IT-Umgebung gespeichert. Die Datenbearbeitung erfolgt nur im Rahmen des Versorgungsauftrags zum Beispiel für die Abrechnung. Die AEW hat einige Gemeinden bereits mit Smart Metern ausgerüstet – unter anderem Oeschgen, Brittnau, das Ruedertal, Gansingen und Teile von Rheinfelden. Bislang betreibt die AEW rund 4300 Smart Meter in ihrem Verteilnetz, weitere sind in Planung. Der Bund schreibt vor, dass bis 2027 schweizweit 80 Prozent der konventionellen Stromzähler in den Haushalten durch Smart Meter ersetzt werden müssen. Die Energiezukunft aber hat heute schon begonnen.