AEW enttäuscht über Nein zum Windpark Lindenberg
Die Stimmbevölkerung von Beinwil/Freiamt hat die für das geplante Windparkprojekt Lindenberg notwendige Umzonung abgelehnt. Die AEW Energie AG, Hauptaktionärin der Windpark Lindenberg AG, zeigt sich enttäuscht, hätte das Projekt doch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie leisten können. Mit dem Windpark hätte der durchschnittliche Jahresbedarf an Strom von 5'600 Haushalten gedeckt werden können. Trotz des Rückschlags beim Windpark Lindenberg verfolgt die AEW weiterhin klar ihre Strategie für den Ausbau der Windenergie.
Die Stimmbevölkerung von Beinwil (Freiamt) hat am 29. Oktober 2025 die für das geplante Windparkprojekt Lindenberg notwendige Umzonung mit 197 Ja- zu 315 Nein-Stimmen abgelehnt. Damit ist das Projekt, das nach rund 15 Jahren Planung bereit für die Realisierung gewesen wäre, vom Tisch.
Das Projekt sah den Bau von drei modernen Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 5,5 Megawatt vor. Zusammen hätten sie jährlich rund 25 Gigawattstunden (GWh) erneuerbaren Strom produziert, genug, um den durchschnittlichen Jahresbedarf von über 5’600 Haushalten zu decken. Diese Energiemenge ist beachtlich: Zum Vergleich – die AEW Energie AG erzielt mit allen aktuell laufenden Erneuerungsprojekten ihrer sechs grossen Wasserkraftwerksbeteiligungen am Rhein und der Aare bis 2035 eine zusätzliche Jahresproduktion von 22 GWh.
«Mit der Ablehnung der Umzonung fällt eine weitere Möglichkeit weg, einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie zu leisten», hält Marc Ritter, CEO der AEW Energie AG, fest. «Gerade im Hinblick auf den Ausbau der erneuerbaren Energien ist dies ein Rückschritt, vor allem wenn man bedenkt, dass die Windenergie zwei Drittel des Energieertrags im Winterhalbjahr erzeugt und wir bereits heute im Winter von Importen aus dem Ausland abhängig sind.»
Die AEW Energie AG ist Hauptaktionärin der Windpark Lindenberg AG; ebenfalls beteiligt sind die SIG Genève und die CKW. Das Projekt Windpark Lindenberg hatte in den vergangenen Jahren breite Unterstützung erhalten – auch von Pro Natura, dem WWF und dem Aargauischen Bauernverband. Bemerkenswert ist, dass keine einzige Einsprache von einem Naturschutzverband eingereicht wurde. In enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen der Kantone Aargau und Luzern wurde das Vorhaben dreimal umfassend geprüft. Im vergangenen Jahr erteilten beide Kantone grünes Licht. Der Umweltverträglichkeitsbericht zum Projekt umfasst knapp 400 Seiten und dokumentiert die sorgfältige Planung in allen relevanten Bereichen. Trotz der breiten fachlichen und institutionellen Unterstützung hat die Bevölkerung die Chance auf eine lokale, erneuerbare Energieproduktion nicht genutzt.
«Die Frage bleibt bestehen: Wie wollen wir die Energie für die Zukunft erzeugen, wenn wir selbst gut geprüfte und unterstützte Projekte ablehnen?», so das Fazit von David Gautschi, Leiter Produktion bei der AEW. Die Windpark Lindenberg AG wird die Situation in den kommenden Wochen sorgfältig analysieren und mögliche Optionen wie zum Beispiel eine Umplanung mit alternativen Standorten prüfen.
Das Projekt Windpark Burg im Kanton Aargau wird durch die AEW weiter vorangetrieben. Die Gemeindeversammlung von Oberhof wird voraussichtlich im Jahr 2026 über das Vorhaben entscheiden. Die Gemeinde Kienberg hat dem Projekt bereits 2018 ihre Zustimmung erteilt. Parallel dazu befinden sich die Windparks Bavois und Essertines-sur-Rolle im Kanton Waadt derzeit in der Detailplanung. Zudem werden im Kanton Luzern drei weitere Projekte in einem Konsortium mit der CKW und Axpo entwickelt. Trotz des Rückschlags beim Windpark Lindenberg hält die AEW klar an ihrer Strategie für den Ausbau der Windenergie fest.
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