E-Mobilität kommt ins Rollen

Die AEW investiert in den Ausbau der Elektromobilität. Neben dem einzelnen E-Auto-Fahrer hat sie dabei vor allem die Ladeinfrastruktur im Kanton im Blick.

01. Februar 2019

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Im Dezember 2018 hat Bundesrätin Doris Leuthard gemeinsam mit Vertretern der Elektrizitäts- und Mobilitätsbranche und von Bund, Kantonen und Städten eine Roadmap zur Förderung der Elektromobilität unterzeichnet. Bis 2022 soll der Anteil der Elektrofahrzeuge bei den Neuzulassungen auf 15 Prozent steigen. Um dies zu erreichen, soll unter anderem die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden.

Stromtankstellen für Private, Unternehmen und Gemeinden

Im Aargau hat die AEW in Zusammenarbeit mit Green Motion, Marktführer für Ladestationen in der Schweiz, bereits zahlreiche öffentliche Ladestationen installiert. Zudem unterstützt die AEW Gemeinden und Unternehmen, die auf ihren Parkplätzen eine Lademöglichkeit installieren möchten, bei der Planung und Umsetzung. Auch Privatpersonen, die zu Hause eine Stromtankstelle für ihr Elektroauto einrichten möchten, sind bei der AEW an der richtigen Adresse. «Die Ladestation Home Two für das Eigenheim ist eine sichere und attraktive Lösung für den privaten Parkplatz zu Hause, die sich an die Garagen- oder Aussenwand montieren lässt», sagt Arian Rohs, Leiter E-Mobilität bei der AEW. «Je nach Leistung ist das E-Auto in zwei bis sechs Stunden geladen.»

E-Carsharing in Dottikon und Rheinfelden

Wer sich für E-Mobilität interessiert, sich aber (noch) kein Elektroauto zulegen möchte, kann mit dem AEW E-Carsharing emissionsfrei mobil sein. Auf dem Sternenplatz in Dottikon sowie beim Salmenpark in Rheinfelden steht bereits ein BMW i3 zur Verfügung, der mit Strom aus erneuerbaren Energien fährt. Der BMW i3 kann stunden- oder tageweise gemietet werden. Insbesondere in Dottikon sei die Nachfrage sehr erfreulich, so Arian Rohs. Die AEW plant weitere Standorte und ist mit mehreren Gemeinden im Gespräch. «Gemeinden befassen sich intensiv mit dem Thema Elektromobilität. Zum einen, um ihren Bürgern einen Mehrwert zu bieten, zum anderen aber auch, um einen weiteren Beitrag zur Energiestrategie 2050 zu leisten.»

3 000 Ladestationen bis Ende 2020

Elektromobilität Kanton Aargau

Die AEW engagiert sich auch über den Kanton hinaus für Elektromobilität und hat sich dazu an der evpass SA beteiligt, die ein öffentliches Ladenetz aufbaut. Evpass hat bislang mehr als 1100 Ladestationen schweizweit in Betrieb genommen, ist damit Marktführer und wird zu je einem Drittel von der AEW, dem Ladestationshersteller Green Motion und dem Wasserkraftproduzenten FMV gehalten. Bis Ende 2020 soll das Netz von evpass auf über 3000 Ladestationen erweitert werden. Arian Rohs: «Hier kommen grosse Herausforderungen auf uns zu, da alle Studien, die sich mit dem Thema E-Mobilität befassen, prognostizieren, dass schon in wenigen Jahren bis zu 50 Prozent der Neuwagen elektrisch sein werden. Das alles lässt uns zu dem Schluss kommen, dass die Mobilität der Zukunft elektrisch ist.»

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Interview mit Peter Barmet von der Abteilung Energie des Departements Bau, Verkehr und Umwelt

Herr Barmet, der Kanton Aargau hat Anfang Jahr in Zusammenarbeit mit der AEW zehn Elektroladestationen in Betrieb genommen. Wer nutzt diese? 

Sechs Ladestationen befinden sich an unserem Verwaltungsstandort Buchenhof in Aarau, vier weitere beim Telli-Hochhaus. Insgesamt arbeiten an diesen beiden Standorten rund 820 Kantonsangestellte. Genutzt werden die Ladestationen von unseren Mitarbeitenden sowie Besuchern, drei Ladestationen sind für die kantonseigenen Fahrzeuge reserviert.

 

Weshalb hat sich der Kanton dazu entschlossen, E-Ladestationen zu installieren?

Im Rahmen unserer kantonalen Energiestrategie möchten wir eine Vorbildfunktion übernehmen und die Rahmenbedingungen für eine CO2-freie Mobilität begünstigen. Wer unsere Stationen nutzt, lädt sein Fahrzeug mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien. Übrigens werden Steckdosen für E-Bikes ebenfalls noch eingerichtet.

Wie funktioniert das Bezahlen?

Die Nutzer müssen sich einmalig registrieren und erhalten eine Zugangskarte zu den Ladestationen. Eine zentrale Steuereinheit sorgt dafür, dass der bezogene Strom für jedes Fahrzeug individuell abgerechnet werden kann. Besucher, die ihr Fahrzeug einmalig bei uns aufladen möchten, können dies gegen eine Pauschale tun. Die gesamte Abrechnung läuft über die AEW. Uns war wichtig, dass wir durch das Angebot keinen internen Zusatzaufwand generieren.

Wie stark werden die Ladestationen genutzt?

Bereits vor der Installation hatten wir immer wieder Anfragen von Mitarbeitenden nach Lademöglichkeiten. Seit die Ladestationen nun hier sind, fragen auch Externe danach. Das Bedürfnis ist also da. Selbst wenn sich der Ansturm auf die Ladestationen zu Beginn noch in Grenzen halten wird – wir möchten bereit sein, wenn die Fahrzeughersteller mit weiteren Modellen auf den Markt kommen und der Anteil an Elektrofahrzeugen auf der Strasse zunimmt.