Der Wind, der Wind …
Das «himmlische Kind» kann als erneuerbare Energiequelle genutzt werden und ist eine gute Ergänzung zu Wasserkraft und Sonnenenergie.
- 146 Mio. Kilowattstunden (kWh) Strom produzierten die Schweizer Windparks 2020 – 14 Prozent mehr als bei ihrem Bau veranschlagt. Die Jahresproduktion entspricht rechnerisch dem Stromverbrauch von rund 32 400 Schweizer Haushalten.
- 42 Gross-Windenergieanlagen waren Ende 2020 in der Schweiz installiert. (Quelle: Suisse Eole, www.suisse-eole.ch)
- 5 Prozent Strom aus Windenergie enthält das Produkt AEW classic naturstrom+.
Anders als im Nachbarland Deutschland, wo Windkraft der wichtigste erneuerbare Energieträger ist, sind Windkraftanlagen in der Schweiz noch nicht in grosser Zahl zu finden. Mit moderner Turbinentechnik lässt sich jedoch auch hierzulande in den Höhenlagen erneuerbare Energie ernten.
Eine Windkraftanlage besteht hauptsächlich aus einem Turm, einer Gondel und in der Regel drei Rotorblättern. Die Gondel richtet sich immer automatisch nach dem Wind aus. Schon bei einem schwachen «Lüftchen» beginnen die Rotoren sich zu drehen. Je stärker der Wind weht, desto schneller drehen sich die Rotoren und treiben einen Generator in der Gondel an, der Strom produziert. Wie hoch der Stromertrag ausfällt, hängt von der Windgeschwindigkeit und der Grösse der Rotorblätter ab. Neben Onshore-Windanlagen auf dem Land gibt es auch Offshore-Anlagen, die auf hoher See installiert werden. Auf dem Meer wird zwar pro Windrad mehr Strom erzeugt, dafür liegen die Installationskosten deutlich über den Kosten der Anlagen im Onshore-Bereich: Sowohl die Verankerung im Untergrund als auch die Netzanbindung sind sehr kostenintensiv.
Eckpfeiler der Energiestrategie
Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen ist Wind unbegrenzt vorhanden und im Betrieb schadstofffrei. Besonders im mitteleuropäischen Winter steht Wind als Energielieferant grosszügig zur Verfügung. Wasserkraft und Sonnenenergie erreichen in dieser Zeit ihr Minimum – das macht Windenergie zur optimalen Ergänzung.
Die Windkraft ist ein Eckpfeiler der Energiestrategie 2050. Diese möchte den Anteil von Windenergie am Strommix bis 2050 von derzeit 0,2 Prozent auf mindestens 7 Prozent steigern. Dafür setzt sich auch die AEW ein. Sie ist an der Juvent SA beteiligt, die den grössten Windpark der Schweiz betreibt: Die 16 Turbinen auf dem Mont-Crosin und dem Mont-Soleil im Berner Jura haben im vergangenen Jahr 84,7 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das entspricht rechnerisch dem Stromverbrauch von rund 18 800 Schweizer Haushalten.
Windkraft im Aargau
Auch im Aargau sind Windkraftanlagen geplant. Für den Windpark Burg soll eine Anlage auf der Burgmatte der Aargauer Gemeinde Oberhof entstehen, vier weitere in der Solothurner Nachbargemeinde Kienberg. Die Planung der Netzanbindung und die damit verbundene Landsicherung sind inzwischen fertiggestellt. Für den Windpark auf dem Lindenberg sind vier Anlagen vorgesehen. Die Beinwiler Bevölkerung stimmt voraussichtlich 2023 über die Nutzungsplanung ab.