Den Solarboom spüren wir ganz direkt
Patric Kapaurer sorgt bei der AEW für den reibungslosen Betrieb der unternehmenseigenen Photovoltaikanlagen und des Grossbatteriespeichers in Dättwil. Mit seinem kürzlich abgeschlossenen Master in Energiewirtschaft hat er sich breiter aufgestellt und zusätzliche Aufgaben in der Stromproduktion übernommen – über die Photovoltaik hinaus.

Patric Kapaurer
Womit beginnt dein Arbeitstag?
Mein Arbeitstag beginnt mit der Fernüberwachung unseres Grossbatteriespeichers sowie der über 100 AEW eigenen PV-Anlagen. Unser PV-Portfolio umfasst derzeit rund 45 Megawatt und bringt immer wieder kleinere Störungen mit sich. Durch eine rasche Intervention können wir Ertragsverluste aber auf ein Minimum reduzieren.
Zur Person
Patric Kapaurer ist 27 Jahre alt und wohnt in Aarau. Seit 2022 arbeitet er bei der AEW – zuerst als Praktikant, später als Technischer Mitarbeiter. Nach seiner Grundausbildung zum Polymechaniker hat er ein Studium als Wirtschaftsingenieur FH abgeschlossen und kürzlich den MAS in Energiewirtschaft erfolgreich absolviert. In seiner Freizeit ist Patric gerne sportlich unterwegs: Er liebt Ausdauersportarten wie Radfahren und Joggen, ist gerne mit seiner Freundin in den Bergen unterwegs und engagiert sich bei der Feuerwehr.
Du hast Polymechaniker gelernt. Wie gross war der Schritt in die Energieversorgung?
Der Wechsel vom Maschinenbau in die Energiebranche war am Anfang schon herausfordernd – besonders der Entscheid, mein Studium bewusst für eine Neuorientierung zu nutzen. Meine technische Grundausbildung als Polymechaniker hat mir jedoch eine solide Basis gegeben, von der ich bis heute profitiere. Entscheidend für einen gelungenen Einstieg waren die hilfsbereiten Kolleginnen und Kollegen sowie meine Bereitschaft, mich stetig weiterzubilden.
Der Solarausbau im Aargau knackte 2024 alle Rekorde. Was bedeutet dieser Boom für deine tägliche Arbeit?
Den Solarboom spüren wir ganz direkt: Unser Portfolio ist 2024 um 12 Megawatt gewachsen – und damit auch der Aufwand. Um die Anlagen effizient zu betreiben, braucht es innovative Ideen und neue Ansätze. Gleichzeitig legen wir grossen Wert auf die Qualität neuer Anlagen. Sie sollen während der kommenden Jahrzehnte schliesslich möglichst störungsfrei laufen.
Welchen Schäden an PV-Anlagen begegnest du bei deiner Arbeit?
Die Bandbreite ist gross – von Installationsfehlern über altersbedingte Defekte bei Wechselrichtern bis hin zu beschädigten Modulen durch übereifrige Kugelstosser in der Nähe der Schulanlage. Entscheidend für uns ist, dass wir die Ursachen nachvollziehen und die gewonnenen Erkenntnisse in künftige Projekte einfliessen lassen. Dank engem Austausch mit den Projektleitenden können wir so robuste und hochwertige Anlagen realisieren.
Seit 2023 betreibt die AEW einen Grossbatteriespeicher in Baden-Dättwil. Wie bewährt sich die Anlage?
Der Batteriespeicher läuft erfreulicherweise sehr störungsarm. Natürlich kann es trotzdem zu Störungen kommen, auf die wir dann flexibel reagieren müssen. Manchmal stellt das den geplanten Arbeitstag auf den Kopf – aber bislang war das glücklicherweise eher die Ausnahme.
Gibt es spezielle Sicherheitsvorkehrungen, die du bei deiner Arbeit berücksichtigen musst?
Sicherheit hat oberste Priorität. Wir arbeiten an Starkstromanlagen und auf Dächern – entsprechend sind sowohl elektrische als auch Absturzgefahren ein Thema. Die Sicherheitsmassnahmen werden bereits bei der Planung von neuen PV-Anlagen berücksichtigt. Zudem setzen wir vermehrt auf Drohnen, was uns in vielen Fällen den Gang aufs Dach erspart.
Wann macht dir deine Arbeit am meisten Spass?
Die Inbetriebnahme einer neuen PV-Anlage ist für mich jedes Mal ein Highlight. Es ist ein tolles Gefühl, ein Solarkraftwerk zum Leben zu erwecken – und damit einen
konkreten Beitrag zu einer nachhaltigen Energiezukunft zu leisten.