Vorstellung Simon Keller - neuer Leiter Messung & OT
Seit dem 1. Mai ist Simon Keller als Leiter Messung & OT bei der AEW Energie AG. Zuvor war er während rund 10 Jahren bei der Axpo in diversen Funktionen tätig, zuletzt als Head Metering & Energydatamanagement. Entsprechend bringt er viel Erfahrung für aktuelle Themen rund um die Messung und die Verarbeitung deren Daten mit. Im Interview wollten wir wissen, wie er seine Abteilung mittel- bis langfristig aufstellt und wo mit Blick auf die Kundinnen und Kunden Akzente setzen möchte.
Lieber Simon, du bist seit dem 1. Mai als Leiter Messung & OT bei der AEW tätig. Wo setzt du als erstes den Fokus?
Für mich war es eine grosse Freude, bei der AEW zu starten und viele neue Gesichter kennenzulernen. Mich hat beeindruckt, mit welchem grossen Einsatz mein Team unsere vielfältigen Aufgaben trotz hohem Druck erfolgreich meistert. Die unterschiedlichen Anforderungen unserer Kundinnen und Kunden erfordern eine hohe Flexibilität der Mitarbeitenden wie auch unserer Systeme.
Ich möchte bei uns im Team das Bewusstsein stärken, dass jede unserer Tätigkeiten am Ende des Tages eine Dienstleistung ist, sei es für unsere externen wie aber auch für unsere internen Kundinnen und Kunden. Vereinfacht gesagt: Wenn wir unseren Job gut erledigen, erleichtern wir die Arbeit anderer. Ich denke dabei z. B. an die Verrechnung, die Netzwirtschaft, die Netzleitstelle oder aber auch an die Litecom.
Wo siehst du aktuell die grösste Herausforderung bzw. welche Probleme gilt es zu lösen?
Die Berichterstattung zur Stromversorgungslage im letzten Winter und die steigenden Energiepreise haben unserer Branche die öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt, die sie schon länger verdient hat. Die Endkundinnen und Kunden wollen heute wissen, wie sich ihr Stromverbrauch entwickelt und ob ihre Energiesparmassnahmen Früchte tragen. Dazu sind sie allerdings auf Messdaten (Lastgänge) angewiesen, die durch die Smart Meter erfasst werden. Wir müssen zukünftig sicherstellen, dass unsere Kunden Zugriff auf diese Daten haben, sei es über unser modernes Kundenportal oder über die lokalen Schnittstelle direkt am Smart Meter.
Die zweite grosse Herausforderung sehe ich bei der Cyber-Security. Die Bedrohung unserer Systeme hat sich durch die stetig wachsende Vernetzung erhöht. Es ist unser Anspruch als AEW, unsere Infrastrukturen zuverlässig, wirtschaftlich und sicher zu betreiben.
In diesem Bereich gibt es regulatorische Entwicklungen, denn im April wurde die neue Nationale Cyber Strategie durch den Bund und die Kantone gutgeheissen. Die AEW als eine der grossen Betreiberinnen kritischer Infrastrukturen in der Schweiz wird eine festgelegte Maturität im Bereich Cyber-Security erfüllen müssen. Wir sind heute bei der OT-Security sehr gut aufgestellt, müssen jedoch als Unternehmen organisatorische Anpassungen vornehmen und uns zukünftig vermehrt von unabhängiger Stelle prüfen lassen.
Wie sieht es mit dem Smart Meter Rollout aus? Ist die AEW auf Kurs?
Wir haben aktuell rund 1/3 unserer Kundinnen und Kunden mit einem Smart Meter ausgerüstet und müssen jährlich rund 15’000 weitere Smart Meter ausrollen um die Vorgaben des Bundes einzuhalten. Ich bin zuversichtlich, dass wir das erfolgreich meistern werden. Die Rollout-Planung durch die Regional-Center kombiniert mit der Vor-Ort-Installation durch lokale Partner hat sich bewährt und soll beibehalten werden.
Wir werden zudem weiterhin unseren Fokus auf die Dienstleistungen setzen, wir wollen Verantwortung für die Region übernehmen und bei unseren kommunalen Partnern Services im Bereich Smart Metering und EDM anbieten. In spätestens zwei Jahren werden sich sämtliche EVUs für einen Dienstleister entschieden haben und der Markt wird aufgeteilt sein. Bis dahin sind wir gefordert, attraktive Dienstleistungen anzubieten und umzusetzen. Ich freue mich sehr, auf die Anfragen unserer Kundschaft und die erfolgreiche Zusammenarbeit.
