AEW blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück

Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Die AEW Energie AG blickt auf ein erfolgreiches und von grossen Herausforderungen geprägtes Geschäftsjahr 2022 zurück. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) konnte verdoppelt werden und erreichte CHF 51,2 Mio. (Vorjahr CHF 25,7 Mio.), die EBIT-Marge lag mit 8,5 % über dem Vorjahresniveau (Vorjahr 5,5 %). Das Unternehmensergebnis belief sich auf CHF 44,9 Mio. (Vorjahr CHF 44,4 Mio.). Die AEW erhöhte zudem ihre Investitionen auf CHF 73,0 Mio. (Vorjahr CHF 69,3 Mio.), die sie vorwiegend im Kanton Aargau tätigte.

05. April 2023

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Gutes Ergebnis trotz grossen Herausforderungen

Die im Jahr 2022 neu formierte Geschäftsleitung der AEW sah sich mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte aber trotz Langzeit-unterdurchschnittlicher Wasserkraftproduktion infolge der Trockenheit und der dadurch verursachten Beschaffung der Ersatzenergie zu allzeit hohen Grosshandelspreisen sowie der negativen Entwicklung der Fondsperformance des Kernkraftwerks Leibstadt mit Wirkung auf die Gestehungskosten mit CHF 51,2 Mio. (Vorjahr CHF 25,7 Mio.) nahezu verdoppelt werden. Die EBIT-Marge lag mit 8,5 % über dem Vorjahresniveau (Vorjahr 5,5 %). Das durch Kursverluste aus Wertschriften geprägte Finanzergebnis wird durch Dividendenerträge gestützt und belastet mit CHF - 0,7 Mio. (Vorjahr CHF 23,2 Mio.) das Unternehmensergebnis.

Der Netzabsatz ist im Jahr 2022 insbesondere aufgrund milder Witterung auf 4’227 Mio. kWh gesunken (Vorjahr 4’400 Mio. kWh). Die Versorgungsqualität konnte weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten werden: Die AEW Kunden blieben im Durchschnitt 10 Minuten pro Jahr (Vorjahr 12 Minuten) ohne Strom infolge Störung oder geplanter Ausschaltung. Der durchschnittliche Vergleichswert der Schweiz (2021) lag bei 17 Minuten. «Der Stellenwert der Versorgungssicherheit war noch nie so hoch wie jetzt», so Marc Ritter, CEO der AEW. «Als systemrelevantes Unternehmen mit einem weitläufigen Verteilnetz und eigenen Produktionsanlagen ging es darum, bei einer drohenden Energiemangellage optimal gerüstet zu sein. Im Winter 2022/23 haben wir deshalb an unseren Anlagen eigens den Ernstfall von zyklischen Stromabschaltungen simuliert und uns mit verschiedenen weiteren Massnahmen bestmöglich vorbereitet.»

Zukunftssicherung dank hoher Investitionen

Das Investitionsvolumen konnte mit CHF 73,0 Mio. (Vorjahr CHF 69,3 Mio.) in Sach- und immaterielle Anlagen weiter erhöht werden. Es wurden vor allem Investitionen in die Netzinfrastruktur, in Wärmeprojekte und in die Erneuerung der 80 von der AEW betriebenen Ortsnetze getätigt.

Erneuerbare Energien, E-Mobilität und smarte Lösungen bleiben im Fokus

Trotz steigender Komponentenpreise, Lieferengpässen bei Schutz- und Steuergeräten, Wechselrichtern sowie knappen Montagekapazitäten konnte im Jahr 2022 ein Rekordzubau bei AEW eigenen Photovoltaik-Anlagen verzeichnet werden. Im Jahr 2022 wurden 14 eigene PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 6,4 MWp in Betrieb genommen.

Die Mobilitätswende schreitet voran: 2022 waren 16 % der neu zugelassenen Fahrzeuge in der Schweiz rein elektrisch betrieben, für 2025 geht das Bundesamt für Energie sogar von 50 % aus. Die AEW konnte gegen 170 Ladepunkte installieren, und der Energieabsatz bei den Ladestationen konnte um 60 % gesteigert werden. Die Contracting-Lösungen für Mehrfamilienhäuser sind bei Eigentümern und Mietern sehr gefragt.

Auch bei smarten Lösungen erreichte die Nachfrage 2022 einen neuen Höchstwert, was die AEW unter anderem auf die drohende Energiemangellage zurückführt. Die 2018 lancierte Energielösung AEW myHome für Wohnliegenschaften ermöglicht Eigenheim-Besitzern, ihre eigene Erzeugung, Speicherung und Bedarfssteuerung von Wärme und Strom zu realisieren. Im Berichtsjahr lag die Anzahl der AEW myHome Verkaufsabschlüsse um 85 % über dem Vorjahr.

Integrierte Serviceanbieterin von digitalen Lösungen

Die AEW Energie AG treibt die digitale Entwicklung konsequent voran und stärkt ihre Positionierung als integrierte Serviceanbieterin. Sie gestaltet digitale und zukunftsfähige Lösungen als Anwenderin und Betreiberin, und zwar stets nah am Kunden. Ausserdem nutzt sie die technologischen Entwicklungen gezielt zur Sicherstellung ihrer operativen Exzellenz. Die AEW hat sich deshalb an zwei Start-ups beteiligt, die digitale Lösungen für den Energiemarkt (Virtual Global Trading AG) resp. für die E-Mobilität (AZOWO GmbH) entwickeln. Um den digitalen Themen den notwendigen Fokus zu geben, hat die AEW ihre Geschäftsleitung um den neu geschaffenen Bereich Digitalisierung erweitert (s. Medienmitteilung vom 29. März 2023). Marc Ritter unterstützt den digitalen Wandel in der Energiewirtschaft: «Das Energiesystem wird dezentraler, es gibt immer mehr Komponenten, die beispielsweise auf das Stromverteilnetz einwirken, wie etwa Photovoltaik, Batteriespeicher oder die Elektromobilität. Mit Investitionen in entsprechende Start-ups wollen wir unsere digitalen Kompetenzen ausbauen, Lösungen weiterentwickeln und auch unseren Kunden neue Dienstleistungen anbieten. Auch die Möglichkeit, das Energieangebot und die -nachfrage geschickter und bedarfsgerechter aufeinander abzustimmen, stärkt die Robustheit des Energiesystems».

Netto-Null bis 2040 bleibt das Ziel der AEW

Die AEW führt seit 2001 ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 und will bis ins Jahr 2040 klimaneutral sein. Zur Standortbestimmung wurde eine CO₂-Unternehmensbilanz mit einer externen Dienstleisterin durchgeführt. Das Resultat: 12’100 Tonnen emittierte CO₂-Äquivalente im Jahr 2021. Dr. Raffael Schubiger, Präsident des Verwaltungsrats, ist überzeugt, dass das Ziel realistisch bleibt: «Die drohende Energiemangellage führt nicht nur zu erschwerten Bedingungen, sondern auch zu erleichternden. Der Weiterbetrieb der Kohlekraftwerke im Ausland zum Beispiel erschwert die Zielerreichung, dafür dürfte der Zubau von erneuerbaren Energien künftig schneller gehen. Summa summarum heben sich die Effekte für die AEW in etwa auf und das Ziel bleibt erreichbar.». Einen wichtigen indirekten Beitrag leisten auch die Wärme- und Kälteverbunde: Die AEW betreibt 78 Verbunde mit einer Wärme-Produktionskapazität von 220 Mio. kWh, mehrheitlich auf Basis von erneuerbaren Energien. Mit den Anlagen sind jährliche CO₂-Einsparungen von bis zu 52’000 Tonnen möglich.

Mit ihren Beteiligungen unter anderem an der Windpark Lindenberg AG und der Windpark Burg AG unterstützt die AEW zudem den Ausbau und die Weiterentwicklung von Grossprojekten mit erneuerbaren Energien.

Bedeutende Leistungen an öffentliche Hand und Aktionär

Die direkten Leistungen an die öffentliche Hand (Kanton und Gemeinden im Aargau) in Form von Dividenden, Steuern, Konzessions-, Wasserrechtsentschädigungen sowie Holz und Gebühren belaufen sich auf CHF 37,5 Mio. (Vorjahr CHF 47,3 Mio.). Der Generalversammlung wird eine Dividendenausschüttung von CHF 21,5 Mio. (Vorjahr CHF 21,4 Mio.) beantragt.

AEW Energie AG
Unternehmenskommunikation

Weitere Auskünfte:
Marc Ritter, CEO, T +41 62 834 21 11