Aktuelle Strompreisentwicklung und Langzeitprognose

Mit dem Start des vierten Quartals geht es unweigerlich dem Jahresende zu. Im letzten Quartal rückt die Langfristprognose für das Frontjahr 2020 in den Fokus. Die Seitwärtsbewegung der Strompreise hält an und zeigte in den letzten zwölf Monaten eine stark schwankende (volatile) Ausprägung. Eine Trendwende ist zurzeit nicht zu erkennen. Die Preise befinden sich auf einem Jahrestiefstniveau.

10. Oktober 2019

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Aktuelle Strompreisentwicklung

Anfang September sind die Preise um bis zu 8 CHF/MWh gestiegen, um dann anschliessend wieder um ungefähr 10 CHF/MWh zu sinken. Die Tagesschwankungen betrugen bis zu 2 CHF/MWh. Eine Trendwende ist zurzeit nicht zu erkennen. Aktuell sind die Preise auf Jahrestiefstniveau. Sollten Sie für das Lieferjahr 2020 noch keine Energie beschafft haben, ist jetzt ein guter Zeitpunkt für den Einkauf. Generell empfehlen wir in dieser Marktlage, die Energie zu verschiedenen Zeitpunkten in Tranchen einzukaufen, da Sie mit dieser Methode das Preisrisiko verteilen (Preisrisiko: zum falschen Zeitpunkt die ganze Energiemenge einkaufen). Wenn Sie mehr über Ihre Beschaffungsmöglichkeiten erfahren möchten, sind wir gerne für Sie da.

Aktuelle Strompreisentwicklung anhand eines Kundenprofils Oktober 2019

Preisentwicklung der letzten 12 Monate. Darstellung eines KMU Musterprofiles (Mo.-Fr. mit Base/Peak Verhältnis von ca. 75/25). Die Darstellung dient der Grobinformation und ist als unverbindliche Preisindikation zu werten. 

 

aktuelle Strompreisentwicklung Oktober 2019

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Was ist eine Langfristprognose und wieso ist sie wichtig?

Mit dem Start des vierten Quartals geht es unweigerlich dem Jahresende zu. Im letzten Quartal rückt die Prognose für das Frontjahr 2020 in den Fokus. Die Prognosegüte eines Energieversorgungsunternehmens (EVU) mit kleinem Eigenproduktionsanteil liegt in der Regel zwischen 3 und 6 Prozent. Im Gegenzug erreichen Energieversorger mit Eigenproduktion eine Prognosegüte von circa 7 bis 14 Prozent. Bei Industrieunternehmen liegt die Prognosegüte bei bandlastigem Bedarf bei 1 bis 4 Prozent und bei peaklastigem Bedarf bei bis zu 10 Prozent. Als Basis für die Preisberechnung dienen daher immer die Daten des Lastgangs (Vergangenheitswerte). 

Die Langfristprognose beschreibt den Energiebedarf für die Zukunft (meistens ein Kalenderjahr im Voraus). Dazu werden die Vergangenheitswerte (Lastgangdaten) in die Zukunft übertragen und die bekannten Änderungen darin übernommen. Daraus resultiert der Energiebedarf, welcher dann in der Beschaffung mit Energie eingedeckt wird. Die Abweichungen, beziehungsweise die erwarteten Abweichungen, werden hochgerechnet. Hier kommt nun die erwartet Prognosegüte ins Spiel: Anhand dieser Hochrechnung wird festgelegt, wie hoch der Vollversorgungszuschlag sein muss. Mit dem Vollversorgungszuschlag werden die Kosten für die kurzfristigen Bedarfsänderungen gedeckt, also für Spot- und Ausgleichsenergie. Die Strompreisentwicklungen wirken sich auch auf die Spot- und Ausgleichsenergie aus. Daher ist es für die Kostenoptimierung wichtig, dass der Langfristprognose das nötige Augenmerk geschenkt wird, um nicht unnötige Zusatzkosten zu generieren.

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Was ist bei der Langfristprognose zu beachten?

Beim Erstellen der Langfristprognose geht es darum, den Energiebezug möglichst genau zu planen. Dabei sollte der Saisonalität besonderes Augenmerk geschenkt werden: Wie plane ich den Bedarf während der Wintermonate (Temperaturabhängigkeit) und wie plane ich den Sommerbedarf (Einspeisungen von Photovoltaik-Anlagen).

Einflussfaktoren der Langfristprognose

  • Ausgangsdaten: Welche Daten werden als Betrachtungsbasis verwendet? Die des letzten vollständigen Kalenderjahres, die Daten des aktuellen Lieferjahres oder ein Mittel der letzten drei Lieferjahre?
  • Temperaturschwankungen: Wie stark beeinflussen Temperaturschwankungen das Bezugsverhalten. Welches Heizsystem ist im Einsatz (Öl, Gas, Wärmepumpe, anderes)? Wie verändert sich das Bezugsverhalten bei einem kalten Winter, beziehungsweise bei einem warme Winter?
  • Produktionsanlagen: Wie gehe ich mit den Einspeisungen von Anlagen um? Gibt es neue Produktionsanlagen (zum Beispiel Photovoltaik), welche in der Planung berücksichtig werden müssen?
  • Mengenänderungen: Gibt es Mehrbedarf durch Neubauten oder neue Kunden, die versorgt werden müssen? Oder fallen gar Mengen weg (Kundenverluste)?
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