Sieben Erfolgsfaktoren für den Smart Metering Rollout: Teil 4

Im vierten und letzten Teil der Serie «Sieben Erfolgsfaktoren für den Smart Metering Rollout» stehen die Synergien zur Netzsteuerung und die Möglichkeit attraktiver Partnerschaften im Fokus. 

11. Dezember 2019

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Erfolgsfaktor 6: Synergien zur Netzsteuerung

In der revidierten Stromversorgungsverordnung sind Anforderungen an intelligente Steuer- und Regelsysteme definiert. Zahlreiche Smart Metering Lösungen bieten heute die Möglichkeit, entsprechende Funktionalitäten zu unterstützen. Zudem erlaubt die Nutzung erhebliche Synergien auf Seite der Kommunikation und im Systembetrieb. Netzbetreiber sollten vorab die Frage klären, ob sie entsprechende Funktionalitäten nutzen möchten. Aufgrund der sich laufend ändernden Anforderungen durch die zunehmende dezentrale Einspeisung in das Niederspannungsnetz und den dadurch möglichen lokalen Spannungsbandverletzungen, oder der Zunahme der Elektromobilität und den dadurch möglichen neuen Lastspitzen im Netz, hat sich die AEW dafür entschieden, die Last und Produktion im Netz weiterhin zu steuern. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen herkömmlichen Funktionalitäten für unsere Kunden wie das Aufladen von Boilern und Heizsystemen in der Niedertarifzeit oder die Steuerung der öffentlichen Beleuchtung.

Durch die bidirektionale Kommunikation einer Smart Metering Lösung kann die Netzsteuerung zielgerichteter und präzisier eingesetzt werden als dies heute mit einer herkömmlichen Rundsteueranlage möglich ist. Zudem ist es mit dieser neuen Topologie künftig möglich, Messdaten aus einem Smart Meter direkt für die lokale Signalisation oder Steuerbefehle zu nutzen. Dadurch ist künftig ein zeitnahes und präzises Reagieren auf lokale Belastungssituationen im Netz möglich.

Die AEW betreibt schon seit mehreren Jahren Lastschaltgeräte, die auf der Smart Metering Technologie basieren. Dadurch konnte die Belastung durch Boiler und Wärmepumpen in gewissen Teilen des Verteilnetzes mit selektiven Lastzuschaltungen gezielt beeinflusst und so das Risiko einer lokalen Überlastung reduziert werden. Zudem wurde schon in einer frühen Phase die Integration an das AEW Netzleitsystem realisiert, um die Schaltzustände zu visualisieren und bei Bedarf zu verändern.

Darstellung eines Smart Grid

 

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Erfolgsfaktor 7: Starke Partner

Smart Metering Systeme fordern in der Einführungsphase wie auch im Betrieb neue Kompetenzen bei Mitarbeitenden und meist auch den Systemen. Grössere Netzbetreiber mit genügend Messpunkten werden entsprechende Systeme direkt mit den Herstellern beschaffen und betreiben. Mittelgrossen und kleinen EVU empfehlen wir einen Partner, der sie zumindest in einigen Bereichen wie zum Beispiel dem Applikationsbetrieb oder bezüglich Datenschutz und Datensicherheit unterstützen.

Die Herausforderungen von Smart Metering erstrecken sich von den Geräten, über die Kommunikation, bis hin zu den IT-Systemdienstleistungen. Erschwerend müssen über alle Bereiche hinweg Datenschutz- und Datensicherheitsrichtlinien gewährleistet sein. Einzelne Massnahmen sind im Branchendokument «Richtlinien für die Datensicherheit von intelligenten Messsystemen» definiert, andere wurden bewusst offen formuliert, um vom Netzbetreiber selbständig definiert zu werden. Für Aussenstehende ist die Umsetzung dieser Vorgaben schwer zu beurteilen. Entsprechend ist Vertrauen bei der Wahl des Partners ein weiterer zentraler Aspekt.

Für einen stabilen Betrieb und die Kommunikation auf der letzten Meile ist die geographische Nähe vom Dienstleister zum Kunden ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium. Denn treten in diesem Bereich Probleme auf, sind Analysen vor Ort in der Regel am einfachsten und schnellsten. Die AEW deckt im Smart Metering Bereich die gesamte Wertschöpfungskette vom Zähler, über die Systeme, bis hin zu gut geschultem Fachpersonal mit fundiertem und praxiserprobten Know-how ab. Als Netzbetreiberin und -nutzerin legen wir bei Smart Metering Lösungen grossen Wert auf den zuverlässigen und sicheren Betrieb. Bei einer Partnerschaft entstehen für beide EVU Mehrwert und Synergien, die genutzt werden können.

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Unser Fazit

Nachdem wir nun die technische wie auch organisatorischen Aspekte im Rahmen dieser Serie aufgegriffen haben, erübrigt sich für uns die Frage, ob Netzbetreiber in die neue Zählertechnik investieren sollen. Denn die zeitlichen, technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Anrechenbarkeit sind definiert und gegeben. Vielmehr sollte aus unserer Sicht die Frage geklärt werden, wann und wie Sie als EVU einen erfolgreichen Smart Meter Rollout durchführen können. Abhängig von der Grösse und Organisation eines EVU, ist eine Partnerschaft und die Auslagerung einzelner Prozesse sinnvoll. Unabhängig ob Sie sich für eine Partnerschaft mit uns entscheiden oder nicht: Wir beraten Sie gerne bei einem Ersttermin und versuchen zu evaluieren, ob eine Partnerschaft zielführend ist. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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