Aktuelle Entwicklung der Strompreise und Herkunftsnachweise
In den vergangenen zwei Monaten wies der Strom-Terminmarkt eine erhöhte Volatilität auf, wie sie zuletzt im Mai 2024 beobachtet wurde. Für den Frühlingsanfang erwarten wir eine Seitwärtsbewegung mit leichter Abwärtstendenz. Die HKN-Bedarfe der Energieversorger für das vergangene Jahr sind weitgehend gedeckt. Aktuell konzentrieren sich die EVU auf die Deklaration der an Endkunden gelieferten Energie. Für die Frontjahre zeichnen sich Preissteigerungen ab.
Preisentwicklung anhand eines Kundenprofiles (KMU) für den Einkauf der Energie

Preisentwicklung der letzten 12 Monate. Darstellung eines KMU Musterprofiles (Mo.-Fr. mit Base/Peak Verhältnis von ca. 75/25).
Die Darstellung dient der Grobinformation und ist als unverbindliche Preisindikation zu werten.
Aktuelle Strompreisentwicklung
Rückblick:
In den vergangenen zwei Monaten wies der Strom-Terminmarkt eine erhöhte Volatilität auf, wie sie zuletzt im Mai 2024 beobachtet wurde. Anfang Februar erreichte das Schweizer Frontjahreskontrakt den höchsten Stand seit Ende 2023. Doch die Preisstärke war von kurzer Dauer: Innert eines Monats brach das Frontjahr um rund 20 % ein. Auf die Winterpreisstärke folgte die Einpreisung der lockeren Marktbilanz sowohl im Strom- als auch im Gasmarkt. Die Entleerung der Gasspeicher in Nordwesteuropa verlangsamte sich nach dem kalten Winter und die Risikoprämie wurde allmählich abgebaut. Auch geopolitische Risiken gerieten mit der Zeit in den Hintergrund – mit einer Waffenruhe in der Ukraine am Horizont und Friedensgesprächen im Nahen Osten.
Im Spotmarkt wurden im Februar viele teure Stunden beobachtet. Grund dafür war die zeitweise niedrige Einspeisung erneuerbarer Energiequellen. Zudem trugen die tiefen Temperaturen zum hohen Preisniveau bei. Im März nahm die PV-Einspeisung signifikant zu, was zu zahlreichen günstigen Mittagsstunden führte. Generell sind die Preisschwankungen zwischen den Tagesstunden im Spotmarkt gestiegen.
Ausblick:
Für den Frühlingsanfang erwarten wir eine Seitwärtsbewegung mit leichter Abwärtstendenz. Trübere Wirtschaftsaussichten und steigende Zölle zwischen den USA und ihren Handelspartnern dämpfen die Nachfrageerwartungen im Strommarkt für die kommenden Jahre. Die Versorgung mit Flüssiggas nach Europa scheint derzeit stabil zu sein. Zu den Unsicherheitsfaktoren zählen unter anderem die Befüllung der Gasspeicher in den Sommermonaten sowie die tiefen Wasserreservoirstände in den Alpenregionen.


Aktuelle Entwicklung der Herkunftsnachweise
Aufgrund der sehr guten Wasserführung liegt der Preis für HKN Wasser CH im Jahr 2024 bei nur 0.15 CHF/MWh. Die HKN-Bedarfe der Energieversorger für das vergangene Jahr sind weitgehend gedeckt. Aktuell konzentrieren sich die EVU auf die Deklaration der an Endkunden gelieferten Energie. Entsprechend werden für 2024 nur noch Kleinmengen aus Unterdeckungen gehandelt. Für die Frontjahre zeichnen sich Preissteigerungen ab: So steigt der Preis für HKN Wasser CH im Jahr 2025 auf 1.90 CHF/MWh und für 2026 auf 1.60 CHF/MWh. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Vorgaben des Mantelerlasses zurückzuführen, der ab 2026 einen Mindestanteil von 20 % erneuerbarer Energie aus inländischer Produktion in der Grundversorgung vorschreibt. Im Vergleich liegen die Preise für europäische Wasserkraft-HKN deutlich unter dem Schweizer Niveau.