Fachmann für die private Energiewende
Holger Habenicht ist Projektkoordinator bei AEW myHome und unterstützt seine Kundinnen und Kunden bei der privaten Stromerzeugung. Der Physiker erklärt, wieso ihn Solarenergie fasziniert und wo man im Alltag wirklich viel Energie sparen kann.
Holger Habenicht, Projektkoordinator bei AEW myHome
Holger Habenicht hat in Konstanz Physik studiert und danach in Freiburg am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme doktoriert. 2017 ist er in die Schweiz gezogen und hat bei der AEW das Projekt AEW myHome von Beginn weg mitaufgebaut. Der 41-Jährige lebt mit seiner Frau in Zürich.
Was tun Sie als Projektkoordinator für Energiesysteme bei der AEW?
Als das Projekt AEW myHome vor vier Jahren gestartet ist, waren wir zu zweit. Da haben wir uns um praktisch alles gekümmert – von der Kundenberatung über die Angebotserstellung bis zur Umsetzung. Heute sind wir acht Mitarbeitende und haben uns spezialisiert. Mein Hauptjob ist die Projektkoordination.
Wie läuft ein typisches Projekt ab, das auf Ihrem Schreibtisch landet?
Oft geht es um Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen, die beim Kunden installiert werden. Dazu treffe ich im Vorfeld die nötigen Abklärungen und erstelle gemeinsam mit unseren regionalen Fachpartnern einen Plan – ich muss also mehrere Gewerke zusammenbringen und miteinander koordinieren. In der eigentlichen Bauphase habe ich dann weniger zu tun, hier können wir uns auf die Fachkompetenz unserer Partner verlassen. Nach Fertigstellung gilt es, das reibungslose Ineinandergreifen der verschiedenen Elemente im Gesamtpaket zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren.
Was ist Ihrer Meinung nach das stärkste Argument für die private Stromerzeugung?
Für mich steht der ökologische Gedanke im Vordergrund: bei der Energiewende mitzumachen und von den fossilen Brennstoffen wegzukommen. Bei einer Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren haben sich moderne PV-Anlagen nach maximal 15 Jahren amortisiert. Private Stromerzeugung lohnt sich also auch finanziell.
Ihr Spezialgebiet ist die Photovoltaik. Was fasziniert Sie an der Sonnenenergie?
Es ist eine unbegrenzt verfügbare Energieform, man muss sie nur nutzen. Ich finde es auch interessant, dass Sonnenenergie mittlerweile deutlich günstiger ist als alle anderen Energieformen. Das war noch vor zehn Jahren völlig anders, damals waren Photovoltaikanlagen sehr teuer. Die Massenproduktion von Solarzellen hatte jedoch einen massiven Preiszerfall zur Folge und damit sinken natürlich auch die Stromproduktionskosten.
Wie lautet Ihr persönlicher Energiespartipp für den Alltag?
Energiesparen fängt beim Heizen an. Über die Hälfte – manchmal sogar bis drei Viertel – des Energiebedarfs eines Hauses fällt durch Heizung und Warmwasser an. Das heisst aber nicht, dass man zu Hause frieren muss. Die grossen Hebel sind eine effektive Dämmung oder der Wechsel von Öl oder Gas zu erneuerbaren Wärmequellen.
Und wo laden Sie Ihre eigenen Batterien wieder auf?
Beim Wandern in den Bergen oder beim Volleyball – im Sommer Beachvolleyball, im Winter in der Halle.