Energie sparen mit Betriebsoptimierungen
Jedes Unternehmen kann seinen Energieverbrauch und CO2-Ausstoss mit wirtschaftlichen Effizienzmassnahmen senken. Betriebsoptimierungen werden in den Bereichen Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Sanitär, Elektro- und Gebäudeautomationen vorgenommen. So spart beispielsweise die Antalis AG dank der Zusammenarbeit mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) Energie und Kosten ein. Auch der Kanton Aargau unterstützt Unternehmen bei Betriebsoptimierungen.
Betriebsoptimierungen bezwecken, den Energieverbrauch auf den tatsächlichen Nutzungsbedarf anzupassen. Betrachtet werden dabei unter anderem die Bereiche Heizung, Lüftung und Gebäudeautomationen.
Licht und Bewegungssensoren
Gemeinsam mit einem EnAW-Berater überprüft die Antalis den eigenen Betrieb regelmässig. Es zeigte sich: Die Beleuchtung machte fast die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs aus. Durch das Auswechseln und Anpassen der herkömmlichen Halogen- und FL-Leuchten mit zeitgemässe LED-Armaturen konnte der Stromverbrauch stark reduziert werden. Während LED-Leuchten im Energieeinsparungs-ABC zu den Investitionen zählen, gehören die zugleich installierten Bewegungsmelder zu den Betriebsoptimierungen. Bewegungsmelder haben den Vorteil, dass Licht und damit Strom nur dann benötigt wird, wenn sich tatsächlich eine Person in dessen Reichweite aufhält. Der Verbrauch wird exakt auf den Bedarf angepasst, ganz im Sinne der Betriebsoptimierung. Dieselben Bewegungsmelder wurden auch in den Garderoben installiert. Damit fällt die lästige Sorge weg, ob der Letzte auch tatsächlich das Licht ausgeschaltet hat. Dies funktioniert nun alles automatisch.
Heizung
Die Büroräumlichkeiten wurden auch in Bezug auf die Raumtemperatur einem Monitoring unterzogen. Das Resultat? Es wurde zwei Monate im Jahr unnötig geheizt. Die Monate März und April sind bereits so warm, dass Heizen überflüssig wird. Trotzdem laufen die Heizungen in den meisten Unternehmen in diesen Monaten weiter. Weiter wurde die genaue Bürobelegung eruiert. Mit dem dadurch erlangten Wissen konnten die Heizung und die Lüftung so eingestellt werden, dass zu den effektiven Arbeitszeiten ein angenehmes Raumklima herrscht. Ausserhalb der Arbeitszeiten muss dafür aber weit weniger Energie aufgewendet werden.
Gas
Weiter wurde festgestellt, dass jährlich Gas im Wert von mehreren Tausend Franken unnötig bezogen wurde. Die Analyse ergab: Neue und grössere Lastwagen eines Spediteurs verhinderten das Schliessen der Lagerhalle beim Beladen. Da die Temperatur dabei unter einen gewissen Wert fiel, schaltete sich eine Deckenheizung automatisch ein. Diese wurde im Anschluss so eingestellt, dass sie sich nur bei komplett geschlossenen Lagertoren einschaltet. Mit kleinen Anpassungen konnte so auch dieser Kostenpunkt optimiert werden.
Klimaanlage
Nach einem Stromausfall stieg die Klimaanlage, welche die Feuchtigkeit für die optimale Lagerung von Papier reguliert, in einer Lagerhalle komplett aus. Dabei merkte man, dass aufgrund einer neuen Verpackung des Papiers, eine solche Regulierung überflüssig geworden war. Damit fiel ein weiterer Energiefresser weg.
Betriebsoptimierungen im Überblick
Kosten sparen leicht gemacht
Betriebsoptimierungen werden in den Bereichen Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Sanitär, Elektro- und Gebäudeautomationen vorgenommen. Mit diesen Optimierungen wird die Lücke zwischen tatsächlichem Bedarf und vorhandenem Verbrauch geschlossen. Kurzum: Nur was tatsächlich gebraucht wird, soll bezahlt werden.
Kurzer Payback-Horizont
Im Unterschied zu den Payback-Horizonten von 4 bis 8 Jahren bei Investitionen, sind Betriebsoptimierungen meistens bereits nach 1 bis 2 Jahren amortisiert.
Zahlen sprechen lassen
Mit Betriebsoptimierungen können beispielsweise im Bereich Heizung jährlich zwischen 5 und 15 % der Energiekosten eingespart werden - und das ohne Investitionen. Mit kleinem Einsatz kann Grosses bewirkt werden.
Fazit
Im Bereich der Betriebsoptimierungen sind häufig keine kostspieligen Neuanschaffungen notwendig. Oftmals sind lediglich einige Anpassungen an Steuerungen zu machen, um grosse Einsparungen zu erzielen. Vielfach fehlt es nicht am betriebsinternen Know-how, sondern bloss an zeitlichen Ressourcen, um diese Untersuchungen nebst dem Tagesgeschäft durchzuführen.
Kontakt
Kanton Aargau
Departement Bau Verkehr und Umwelt
Abteilung Energie
Entfelderstrasse 22
5001 Aarau
Tel.: 062 835 28 84
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