Datensicherheitszertifizierung bei Smart Metern

Die Stromversorgungsverordnung (StromVV) schreibt vor, dass Smart Metering Lösungen, welche von Verteilnetzbetreibern eingesetzt werden, erfolgreich auf die Gewährleistung der Datensicherheit geprüft sind. Ende März 2021 haben erste Hersteller die Zulassungszertifikate vom Eidgenössisches Institut für Metrologie (METAS) für einzelne Komponenten erhalten.

22. Juni 2021

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Smart Metering Systeme (gemäss StromVV intelligente Messsysteme) erfassen, speichern und verarbeiten schützenswerte Daten. Deshalb hat der Gesetzgeber im StromVV Art. 8b Vorgaben definiert, die diesen Schutz sicherstellen sollen. So dürfen zukünftig nur intelligente Messsysteme eingesetzt werden, welche diese Vorgaben erfüllen. Die Vorgaben basieren auf einer Schutzbedarfsanalyse des Bundesamts für Energie (BFE). Für die Umsetzung wurden Netzbetreiber sowie Hersteller beauftragt, die zu prüfenden Elemente zu definieren sowie die Art und Weise der Prüfung festzulegen. Aufgrund dieses Vorgaben wurde im Rahmen einer VSE Arbeitsgruppe die «Richtlinien für die Datensicherheit von intelligenten Messsystemen» erarbeitet und 2018 veröffentlicht.

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Ablauf Datensicherheit Smart Meter

Quelle: Branchenempfehlung Strommarkt Schweiz / Richtlinien für die Datensicherheit von intelligenten Messsystemen

In diesem Richtliniendokument ist der Gesamtprozess, sowie die Rollen und Verantwortungen der einzelnen Akteure festgelegt. Der Gültigkeitsbereich umfasst das intelligente Messsystem (Smart Meter) mit seinen lokalen Schnittstellen, die Kommunikationsebene mit der Datenübertragung sowie dem HES (Head End System) als Datenverarbeitungssystem.

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Weiter ist der Ablauf der Datensicherheitsprüfung beschrieben. Gemäss diesem beauftragt der Produktehersteller eine akkreditierte Prüfstelle, seine Produkte bezüglich den definierten Vorgaben zu überprüfen. Diese Prüfung basiert auf den detaillierten Anforderungen gemäss Anhang 1 des VSE-Dokumentes und wird in einem Prüfbericht dokumentiert.

METAS akkreditiert Prüfstellen und untersucht deren Berichte in Bezug auf Korrektheit des Verfahrens und der Ergebnisse. Die Kontrollstelle vergibt nach der positiven Beurteilung eine produktgebundene Zulassung zum Betrieb der geprüften Komponenten. Dieser Prozess forderte im ersten Durchlauf alle Beteiligten und nahm mehr Zeit in Anspruch als anfangs erwartet. Ende März 2021 konnte das METAS nun ersten Komponenten eine Datensicherheitszertifizierung ausstellen.

Auch die AEW hat für erste Komponenten des Herstellers Landis+Gyr die Zertifizierung erhalten. Konkret sind das der Standard-Stromzähler E450, der Datenkonzentrator DC450 sowie das eingesetzte HES. Die weiteren durch die AEW eingesetzte Komponenten sollen die Zertifizierung im 2. Quartal 2021 erhalten. Dieser wichtige Meilenstein führt dazu, dass die AEW den Smart Meter Rollout wie geplant weiterführen kann.

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Sind auch Sie an einem Smart Meter Projekt mit zertifizieren Komponenten interessiert?

Die AEW unterstützt Sie gerne dabei. Gerne steht Ihnen Patrick Hauser, Leiter Messung und Telematik für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.

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