Power-Quality-Messgeräte: Erste Projekte zum umfassenden Monitoring der Spannungsqualität in den Netzebenen 5 und 7 wurden umgesetzt

Die Verteilnetzbetreiber sind für die Einhaltung der Spannungsqualitätsnorm SNEN 50160 auf ihren zugeteilten Spannungsebenen zuständig. Dazu gehört eine Beurteilung der Verbraucher/ Erzeuger, noch bevor sie an das Netz angeschlossen werden. Nach dem Anschluss an das Verteilnetz kann die Vielzahl solcher Anlagen heute zu Netzrückwirkungen, beispielsweise in Form von Stromoberwellen oder Spannungsschwankungen, führen. Diese gilt es rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmassnahmen einzuleiten.

Spannungsqualitätsmessgerät PQM100 von DEWENET, bspw. mit 4-Spannungs- und 5 Stromeingängen 

Erste Projekte wurden umgesetzt

Die AEW hat damit begonnen, an wichtigen Netzpunkten ein umfassendes Monitoring der Spannungsqualität umzusetzen. Bereits heute sind sieben solcher Power-Quality-Messgeräte im Einsatz. Vor allem bei Standorten im Einflussbereich von mehreren dezentralen Erzeugungsanlagen und/ oder unsymmetrischen Verbrauchern ist ihr Einsatz empfehlenswert. Diese Messgeräte erfassen neben den gemäss Norm SNEN 50160 vorgegebenen Spannungs- und Frequenzwerten auch die jeweiligen Stromwerte. Die zu prüfenden Grenzwerte können dabei auch unabhängig der Norm verändert und angepasst werden.

Bei den ersten Projekten konnten bereits interessante Erfahrungen gesammelt und auch Störquellen lokalisiert werden. So wurde beispielsweise bei einem angeschlossenen Industriekunden festgestellt, dass die Spannungsoberwellen der sehr unsymmetrischen Verbraucher (Wärmepumpe, LED-Lampen und weitere Verbraucher) Grenzwertverletzungen aufzeigten. Lokale Messungen beim Kunden vor Ort bestätigten das. Als Lösung wird jetzt ein Oberwellenfilter eingesetzt, welcher diese Oberwellen eliminieren soll. 

Automatisches Wochenreporting

Wie von der Norm verlangt, wird automatisch ein Wochenbericht erstellt (7-Tagesmessung) und zur gewünschten Zeit per E-Mail an die entsprechenden Adressaten versendet. Dadurch werden Störungen schnell erkannt und das Reporting wird zum Frühwarnsystem. 

Die Messgeräte haben sich bewährt

Aufgrund der guten Erfahrungen und der zunehmenden Bedeutung wurden bereits weitere Messgeräte bestellt und deren Einsatzorte bestimmt. Sie dienen auch zur Unterstützung der Netzleitstelle, um allfällige Fehlerquellen schnell zu lokalisieren und im Störfall gezielter zu reagieren.