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Hakuna Matata dank Power-Blox

Ein Alltag ohne Strom ist an einigen Ecken und Enden der Welt Realität. Wie ein roter Würfel aus Frick neue Möglichkeiten abseits der Zivilisation schafft.

Hakuna Matata dank Power-Blox

Ein Alltag ohne Strom ist an einigen Ecken und Enden der Welt Realität. Wie ein roter Würfel aus Frick neue Möglichkeiten abseits der Zivilisation schafft.

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Automatisch betätigen wir den Lichtschalter, stecken das Ladekabel ins Handy, schalten das Radio an. Nicht so in Subsahara-Afrika – Elektrizität ist dort nicht selbstverständlich. Doch die Power-Blox AG in Frick arbeitet daran. Sie bringt mit einem Mini-Grid Strom und damit neue Möglichkeiten in netzferne Gebiete.

Auf die Kuh gekommen

Alles begann 2008 auf einer Ranch in Kenia, wo Alessandro Medici, heute Chief Technology Officer der Power- Blox AG, als Freiwilliger arbeitete. Ursprünglich dort, um die Dieselgeneratoren auf Wind- und Solarenergie umzurüsten, war es nach einem Streik plötzlich an ihm, die Viehzucht zu übernehmen und Kühe zu verkaufen. Beim Geschäften mit den Afrikanern dann die Erkenntnis: «Der Business-Gedanke zählt. Mit einer guten Idee, die beiden einen Mehrwert bringt, trifft man sich auf Augenhöhe», erinnert sich Alessandro Medici. Die zweite Erkenntnis: Mit Solarenergie ist in Afrika alles so viel einfacher.

Zurück in der Schweiz entwickelt Alessandro Medici den Prototypen der Power-Blox, reicht ihn 2014 für den Axpo Energy Award ein – und gewinnt. Mit einem Kollegen gründet er 2015 die Power-Blox AG und entwickelt das Produkt über mehrere Jahre zur Serienreife weiter.

Für afrikanische Energieversorger rentiert die Erschliessung entlegener Dörfer nicht. Die Kosten für die Leitungen über enorme Distanzen stehen in keinem Verhältnis zum geringen Stromverbrauch der Dorfbewohner. Mit dem Mini-Grid haben heute nicht nur Spitäler und Schulen neue Möglichkeiten. Auch die Bevölkerung kann ein Einkommen erwirtschaften, indem sie einen Reisschäler anschaffen, Souvenirs anfertigen oder den Fisch für den Handel kühlen kann.

Kinderleicht – wie Lego spielen

Das Produkt, die PBX-200, ist ausgereift: Gespeist durch ein Solarmodul erzeugt sie Strom und speichert ihn in der integrierten Batterie – USB- oder 230-Volt-Stecker rein und der Strom fliesst. Eine tragbare Steckdose also. Was das Produkt so revolutionär macht, ist die Skalierbarkeit. Medici erklärt: «Man kann sich das vorstellen wie Lego-Steine, die man einfach zusammensteckt.» So kann man das Energiesystem bis auf 10 Kilowatt ausbauen und flexibel an den Strombedarf anpassen. Es lässt sich einfach installieren und bedienen und ist wartungsfrei. Die Elektrifizierung eines Dorfes dauert drei bis fünf Tage, ein Haushalt ist mit 30 bis 50 Franken dabei. Oder man hilft stattdessen beim Graben, was die Bewohner oft und gerne in Anspruch nehmen.

Reif für die Insel

Das erklärte Ziel in den kommenden zwei Jahren: 1500 Dörfer in Mosambik elektrifizieren. In Zusammenarbeit mit dem United Nations Development Programme will die Power-Blox AG zudem 59 Eilande des Inselparadieses Vanuatu im Pazifik elektrifizieren und den Menschen dort neue Perspektiven bieten.

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Die Power-Blox AG wurde 2015 gegründet. Seither elektrifiziert das Start-up aus Frick mit preisgekrönten Produkten und Projekten abgelegene Dörfer und Inseln in Afrika, Südostasien und im Pazifik. Einzigartig ist die Skalierbarkeit: Mehrere Power-Blox können zu einem bedarfsgerechten Netz ausgebaut werden.

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