Aktuelle Strompreisentwicklung August 2024
Die geopolitischen Entwicklungen dominierten in den vergangenen zwei Monaten weiterhin die Märkte. Nachrichten liessen die Strompreise steigen, während ohne sie ein Rückgang zu verzeichnen war. Bei den Herkunftsnachweisen hat nun neben den EU-Staaten auch Norwegen den Import von Schweizer Herkunftsnachweisen untersagt. Dies hat zu einem Überangebot geführt, wodurch die Preise für die Schweizer Produktion im Jahr 2024, ähnlich wie im EU-Markt, weiter gesunken sind. Angesichts der gestiegenen Produktionserwartungen werden Schweizer Herkunftsnachweise aus 2024 teilweise sogar unter dem EU-Preis gehandelt.
Preisentwicklung anhand eines Kundenprofiles (KMU) für den Einkauf der Energie
Preisentwicklung der letzten 12 Monate. Darstellung eines KMU Musterprofiles (Mo.-Fr. mit Base/Peak Verhältnis von ca. 75/25).
Die Darstellung dient der Grobinformation und ist als unverbindliche Preisindikation zu werten.
Aktuelle Strompreisentwicklung
Die geopolitischen Entwicklungen dominierten in den vergangenen zwei Monaten weiterhin die Märkte. Nachrichten liessen die Preise steigen, während ohne sie ein Rückgang zu verzeichnen war. Der CO₂-Preis stieg zunächst, beeinflusst durch den ersten Wahlgang in Frankreich, während die Korrelation zwischen den CO2- und den Gaspreisen zwischenzeitlich abnahm. Ein starkes Angebot an Kernenergie und erneuerbaren Energien sowie eine ausgezeichnete Hydrobilanz wirkten preisdämpfend am Spotmarkt. Im Juli reduzierte die Ferienzeit die Handelstätigkeit und die Last. Gegen Monatsende stiegen die Schweizer Terminmarktpreise – hauptsächlich auf der kurzen Achse – wieder an, da weniger Flüssigerdgas nach Europa gelangte, während Risikoprämien aufgrund geopolitischer Spannungen die Preise zusätzlich erhöhten. Schwache Konjunkturdaten aus China und den USA wirkten den Preisanstiegen entgegen.
Fundamentale Faktoren deuten auf eine bearishe Entwicklung hin: Die Gasspeicher in Nordwesteuropa sind bereits zu über 90 % gefüllt, was dem Ziel für November entspricht. Gerüchte über eine mögliche Rezession in den USA bestehen weiterhin und kühleres Wetter bringt zudem Entspannung. Die Risikoprämien aufgrund geopolitischer Spannungen sind bereits eingepreist, bisher ohne wesentliche Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit. Auch die anstehenden Wartungsarbeiten an der norwegischen Gasinfrastruktur sind berücksichtigt und dürften nur bei Verzögerungen bullish wirken. Ohne weitere Eskalationen erwarten wir eine Seitwärtsbewegung am Schweizer Terminmarkt für Strom.
Aktuelle Entwicklung der Herkunftsnachweise (HKN)
Neben den EU-Staaten hat nun auch Norwegen den Import von Schweizer Herkunftsnachweisen untersagt. Dies hat zu einem Überangebot geführt, wodurch die Preise für die Schweizer Produktion im Jahr 2024, ähnlich wie im EU-Markt, weiter gesunken sind. Angesichts der gestiegenen Produktionserwartungen werden Schweizer Herkunftsnachweise aus 2024 teilweise sogar unter dem EU-Preis gehandelt.
Die Preise für die Schweizer Produktion 2024 dürften weiterhin unter Druck stehen, während sich die Preise für die Jahre 2025 und 2026 voraussichtlich analog zum EU-Markt entwickeln werden.