Die strukturierte Beschaffung – ein Vertrag mit vielen Möglichkeiten
In den letzten zwei Jahren haben die Energiepreise noch nie da gewesene Entwicklungen gezeigt. Diese Marktpreisentwicklung führte bei einigen Kunden zu einem Überdenken des Versorgungsmodells. Wenn während hoher Energiepreise eingekauft werden muss, gilt es das Augenmerk stärker auf die Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Marktpreise zu legen und die Optimierungsmöglichkeiten bzw. die einzelnen Preiselemente wie Terminmarkt, Spotmarkt oder Ausgleichsenergie genauer zu betrachten.
Als Basis der strukturierten Beschaffung dient der offene Liefervertrag, bei welchem der gesamte Energiebedarf am Vortag der Lieferung am Spotmarkt eingedeckt wird und die Kosten für Ausgleichsenergie anteilig abgerechnet werden.
Um nicht mit dem gesamten Energiebedarf den Preisschwankungen am Spotmarkt ausgeliefert zu sein, können am Terminmarkt Absicherungsgeschäfte getätigt werden.
Bei der Wahl der richtigen Strategie gilt es einzuschätzen, wie sich die Preise künftig entwickeln könnten und wie darauf reagiert werden kann.
Beispiele von Szenarien
Geht man davon aus, dass das ganze Preisgefüge weiter steigen wird, empfiehlt es sich, die offenen Positionen zu schliessen und den Energiebedarf am Terminmarkt abzusichern.
Wird die Annahme getroffen, dass sich die Energiepreise entspannen, besteht die Möglichkeit, nur einen Teil der offenen Energiemenge am Strommarkt (Terminmarkt) zu beschaffen. Die restliche Energie ist dann weiterhin den Preisschwankungen des Spotmarktes ausgesetzt.
So gibt es in der strukturierten Beschaffung Modelle, bei welchen die Kunden zu 100 % die Bedarfsmenge am Terminmarkt absichern, andere wiederum sehen beispielsweise 60 % der Bedarfsmenge zur Absicherung als treffendere Massnahme.
Wie sieht es mit der Ausgleichsenergie aus?
Die Ausgleichsenergiekosten machen in der Regel nur einen kleineren Teil im Vergleich zu den gesamten Energiekosten aus. Oft wird der Zuschlag für die Ausgleichsenergie pauschal festgelegt.
Während Terminmarktpreise bis zu 3 Jahre im Voraus fixiert bzw. abgesichert werden können, ist die Absicherung von Spot- oder Ausgleichsenergiepreisen nicht einfach so möglich. Bei den Spot- oder Ausgleichsenergiepreisen legt der Energielieferant im Normalfall zur Beurteilung einen zu erwartenden Preis fest, welcher auch einen Risikozuschlag enthält. Meist orientiert sich dieser Preis an der aktuellen Marktlage (Spot- und Ausgleichsenergie) und den zu erwartenden Terminmarktpreisen.
Da in der aktuellen Marktlage die Ausgleichsenergie- und Spotpreise auf einem hohen Niveau sind, gibt es diverse Kunden, die eine transparente Abwicklung wählen. Werden Spot und Ausgleichsenergie transparent mit den jeweiligen Marktpreisen abgerechnet, trägt der Kunde die Preisrisiken selbst und kann im Gegenzug eine Risikoprämie einsparen.
Mit dem Modell der strukturierten Beschaffung verfügt man über mehrere Handlungsoptionen bzw. -möglichkeiten.
Sie wünschen eine Beratung oder haben Fragen?
Gerne stehen wir Ihnen zur Verfügung und erarbeiten bei Interesse gemeinsam mit Ihnen die für Sie richtige Beschaffungsstrategie.
Zu den Ansprechpartnern